Der Blog ! 

 die letzten 25 Jahre als DJ und wie es dazu kam

Jetzt bloggt der auch noch... ! 



2019 hatte ich mein 25 jähriges als DJ- unglaublich, oder ?
Bei einem 25 jährigen Kind hofft man dass es jetzt dann endlich mal auszieht - aber ich hoffe das mir mein Kind - das Djing noch ein bisschen erhalten bleibt.

25 Jahre hab ich mir gedacht - das passt doch super für 25 Blogs der alle 2 Wochen erscheinen kann im Jahr 2019. Und dann gibts vielleicht noch einen großen finalen Blog meinem Fazit

Was erwartet euch in den Blogs ? 
 Keine Ahnung was genau, aber alles wird mit den 25 Jahren zu tun haben in den ich hinter den verschiedensten Mischpulten gestanden hab. 

Angefangen hätte es schon beinahe mit einem Schulball in der 8. Klasse, bei dem ich allerdings noch kein einziges eigenes Musikstück besessen hatte. 
Aber damals war mir schon klar, dass die Musik ein ständiger Begleiter von mir sein wird. 
Ach ja, da hat es dann leider doch noch nicht angefangen, weil ich irgendwas angestellt hatte und leider nicht auf den Ball gehen durfte.

Bis zum ersten selbstgekauften Album sind dann doch noch 2 Jahre ins Land gezogen. 
 Ich kann mich noch daran erinnern als wäre es gestern - naja, sagen wir lieber vorgestern gewesen.

Ich war in den Ferien bei meinem Cousin und der hatte damals schon Kabelanschluss, was für mich ja wie eine neue Welt war - und MTV !
 Beim zappen durch die unglaublich vielen Kanäle (ich glaube es waren 18 oder so) blieb ich dann natürlich auf MTV hängen. Und genau da kam ein Refrain der mich umgeworfen hat. Diesen Refrain sang ich Monate lang vor mich hin, der Text änderte sich dabei täglich, und einige Zeit später war eben genau dieser Song auf meiner allerersten von meinem eigenen Geld gekauften Langspielplatte.

How can we dance

when our earth is turning

How do we sleep

while our beds are burning 

Eigentlich ein sehr politkritischer Song - was mich damals aber kein bisschen interessierte.
 Ich hab vor meinem geistigen Auge die Leute schon auf das Lied tanzen sehen. 
 Irgendwann haben die Menschen dann auch vor meinen echten Augen zu diesem Lied getanzt, und das schönste an diesem Song ist - ab und zu, wenn die Stimmung gerade passt,und ich mir denke - das passt jetzt wieder mal , dann tanzen die Leute immer noch zu diesem genialen Musikstück.
 Und deshalb geht mein Dank an Midnight Oil - dieses Lied hat nicht nur euch, sondern auch mich reich gemacht  !
 Naja zumindest ein kleines bisschen reicher, als ich sonst geworden wäre :)


Übrigens - falls ihr mal reinhören wollt: 

Blog 2 - Teeniepartys



Irgendwie war es für mich klar, dass es nur eine coole Party werden kann, wenn sich jemand um die Musik kümmert. Und irgendwie war mir auch klar, dass das das ist, das ich zur Party beisteuern wollte.
Dieses Foto müsste aus der Gartenhütte einer Freundin sein. 
Unser eigentliche Partyhütte war aber eigentlich eine ganz andere - und ich hoffe dass ich hier noch ein paar Fotos auftreibe.
Vor mittlerweile annähernd 30 Jahren war das mit dem immer von allem Fotos haben noch nicht so weit verbreitet ;-)
Diese Partyhütte war eine Bude, die eigentlich schon lange nicht mehr betreten werden sollte, aber was scherte uns das. 
Ganz im Gegenteil, wir haben da richtig viel Energie reingesteckt, 2 Räume zu einer richtig geilen Lokation ausgebaut. Mit einer tollen Bar und einem Partyraum - mit Schwarzlicht, Blitzer und natürlich Lichtorgel.
Und riesigen selbstgebauten Lautsprechern - und einer mindestens 7 m langen Ledercouch aus einer Discoauflösung
Später kam dann sogar noch ein Raum dazu, in dem dann Dartscheiben hingen. 
Es war toll! Wir haben viel gelacht, getrunken und natürlich gefeiert. 
Wir waren im festen Stamm so ca. 20 Leute  - mal mehr, mal weniger. Wir mochten uns alle und manchmal wurde der eine oder andere für eine Zeit nicht gemocht. Aber wir waren immer für den anderen da, wenn es irgend etwas gab. 
Die Hits von damals ? 
Da ging es quer Beet, von Metallica, Megadeth und Cranberries über Dr. Alban, Culture Beat und Vengaboys, bis STS, Spider Murphy Gang und Reinhard Fendrich.
Es war eine geile Zeit, die ich um nichts in der Welt missen möchte. 
Schade dass wir alle uns zum Teil fast komplett aus den Augen verloren haben.

Mein erstes DJ-Equipment floss dann auch in die Partyhütte ein.
Ich hab mir ein Mischpult gekauft, und keiner konnte verstehen, was es damit auf sich haben sollte. 
Das man damit quasi 2 Songs auf einmal abspielen konnte, bzw. nicht mehr am Verstärker den entsprechenden Eingang ändern musste um eine andere CD abzuspielen fanden die Meisten als sinnlos :-D
Am tollsten fanden sie, dass man ein Mikro anstecken kann .
Für mich war das aber eine tolle Vorbereitung auf meine ersten "richtigen" Gigs. 
Davon aber mehr in ca. 2 Wochen.
Und vielleicht erzählich ich später noch von einigen Highlights aus der Partyhütte .

Schöne Zeit bis dahin 
Michi  
  


DAS ERSTE MAL - Auflegen in Astener Gutshof

Aufgeregt?

Aber Hallo! 
18 Jahre und zwei Tage alt war der Michi, als er das erste Mal an einem Samstag im Astener Gutshof in der Diskothek Skyline aufgelegt hat.
Der Samstag - direkt nach meinem Geburtstag am Donnerstag. 
Es war kein toller Tag in Asten, Besuchermäßig, aber es war ok.
Ich hab mit 18 noch sehr sehr jung ausgesehen - eher so wie 16. Zwar schon "ausgewachsen" wenn man das bei meiner Körpergröße überhaupt sagen kann... aber gerade mal irgendwas mit 63kg schwer.
Angst gemacht hab ich sicher keinem :-)
Und man was war ich aufgeregt... als ich da ankam, meine knapp 100 CDs damals in einer Munitionskiste verstaut, die selbe Menge an Schallplatten in einer Plastikkiste- so bin ich da eingelaufen.
Gekannt hatten mich die Bedienungen schon, weil ich ja schon Stammgast war - natürlich immer nur bis Mitternacht ;-)
Ja, und dann hab ich da einfach mal losgelegt - am 12.02.1994.
Leider hab ich mir nicht gemerkt, was das allererste Lied war das ich gespielt habe. Aber wahrscheinlich war es was von Def Leppard, Axxis oder Bonfire. Vielleicht auch Cinderella
Diese Scheiben hab ich einfach geliebt. 

                                                                                           


Die Stimmung war gut, der Chef zufrieden. 
Und zum Ende des Abends, als es zum Abrechnen war wurde natürlich noch gleich die 1. Beurteilung abgegeben.
Das eine oder andere könne man sicher noch verbessern, und das verdiente Geld würde ich ja sicher schnell in mehr Musik investieren, damit die Abwechslung gewährleistet ist, hieß es. 
"Klar" sagte ich -"für was anderes geb ich mein Geld eh nicht aus".
Dann hat er der Dame an der Kasse zugenickt, und meinte "volle Gage"
160 DM waren das damals und ich kam 3 Tage nicht aus dem Strahlen raus. 
Vor allem weil ich auch gleich noch auf ich Basis angemeldet wurde.
Und somit hatte ich meine erste richtige DJ-Anstellung.
Lange blieb es nicht beim Samstag - ich bekam den besten Tag, den Mittwoch. Alle waren glücklich - die Gäste, der Chef und ich natürlich auch. Naja fast alle - die anderen DJ´s waren nicht ganz so glücklich dass ich den besten Tag bekam.
Leider gibt's von damals nicht viele Fotos. 
Genauer gesagt hab ich noch gar keines gefunden und würde mich riesig über Fotos von damals freuen. 

Die Technik damals war... 

Das Mischpult

Also erstmal war natürlich alles analog...
Und zäh... Nikotin, nicht von mir natürlich, klebrige Getränke, die auch über die Technik den Gästen gereicht wurden und vielleicht das eine oder andere Brösel, dass sich aus einer der selbstgemachten Pizzen gelöst hatte.
Aber an diesen Dingern musste man schon auflegen können. 
Lieder aussteuern, damit das nächste nicht deutlich leiser ist, Geschwindigkeiten der Musik wissen... 
Mir fällt gerade auf - hier hatten wir ja noch nicht mal die Möglichkeit pro Kanal den Ton zu ändern. 
Heute ist das alles ein digitaler Automatismus. 
Was auch nicht schlecht ist, das gibt mir mehr Zeit mit meinen Gästen zu quatschen :)

CD Player

Ja genau so wie der im Wohnzimmer war...
Es war ein Abenteuer mit diesen Dingern aufzulegen.
Warum ?
Diese Dinger hatten keinen Speicher, das heißt, ich konnte das Lied zwar an eine gewisse Stelle laufen lassen und Pause drücken, so wie ich das heute auch mache. 
Der Unterschied ist allerdings der, dass die CD sich einfach weiterdrehte und dann, wenn sie wieder an der richtigen Stelle war das Lied da begann wo ich es pausiert habe. Also ungefähr da, denn die Pause war auch schwer zu treffen.
Deshalb haben wir damals trotz der CD alle (also die meisten) lieber noch mit Schallplatte gespielt. 
Apropos Schallplatte:

Der 1210er von Technics ist immer noch das ultimative DJ Tool, obwohl sich da die letzten Jahre schon einige alternativen auf den Markt geschoben haben.  Aber den gibt's tatsächlich noch.
Das ist auch das einzige Überbleibsel das ich von damals noch habe und das immer noch einwandfrei funktionierend bei mir im Büro steht. Abgesehen natürlich von den Schallplatten. 
Also es ist nicht so, dass ich nicht auf neues Zeug stehen würde...ich liebe neues Zeug ! Aber die 1210er von damals verdammt- sowas wird einfach nicht mehr gebaut :D

Wenn ich noch Bilder finde..... hier ist eines😂

Wunderschön, oder ? 
Tja so war ich damals halt - so mit 18 oder 19.
Übrigens, falls den Herrn rechts im Bild irgendjemand in den letzten Jahren mal gesehen hat - ich würde ihn unglaublich gern mal wiedersehen. Zusammen haben wir echt eine harte Zeit durchstehen müssen....

Der Rock-Mittwoch in Asten                        Das U2 in Burghausen            

Kaum vorstellbar heutzutage, dass man an einem Mittwoch eine Disco vollbekommt. Klar waren damals in den 90ern auch schon Anreize nötig um hier die Bude vollzubekommen. Zum einen gab es Pizzen für gerade mal 5 Mark und dann gabs noch das Mittwochsspezial von 22.00- 0.00 Uhr glaub ich war das: jedes offene Getränk für 1,50 DM. Und da wurde nichts gepanscht - Jacky war Jacky und aus. 
Die Spezialmischung die es nur hier gab und den auch nur noch Astengänger von damals kennen können: der IZZLBRIZZL. Faßbier, Weinschorle oder  eine Goaßhalbe alles 1,50 DM - da wars natürlich ein leichtes am Donnerstag mit schwerem Kopf aufzuwachen. Als ich den Mittwoch übernommen habe, war er gut. Nach wenigen Wochen war er bombastisch. Es war voll - und es wurde getanzt. Auf einmal waren auch wieder n Haufen Mädels da und anscheinend hat sich das mit dem schmächtigen Nachwuchs DJ dann auch ziemlich herumgesprochen. 
Denn auf einmal stand da ...

der Franz und die Cordula die das U2 in Burghausen aufmachen wollten. Die waren neugierig, haben sich mich eine Nacht lang angehört und mich zu einem Treffen eingeladen um mir zu sagen, was sie denn vorhaben. Wir wurden uns ziemlich schnell einig und ich war dann auch schon mit einem weiteren DJ bei der Eröffnung gebucht. 
Das U2 war dann schon eine etwas andere Liga. 
Asten war einfach ein "Keller" mit Bar und Lautsprechern. 
Die Anlage im U2 war Wahnsinn! Was für ein Bass  - klare Höhen, zwar auch im Keller - aber der Raum war trotzdem richtig hoch. 
Und auch die DJ Technik war eine andere. Da waren schon die ersten Pioneer Player gestanden. Die die Musik auch dann abspielten wenn man auf den Knopf drückte.
Auch im U2 war ich dann über lange Zeit der meistgebuchte DJ - und dann kam eine für mich sehr traurige Zeit - für den Club war Rock einfach nicht mehr gefragt...  Davor kam aber noch das  

Nightflight - am neuen Flughafen

Es gab ja mal einen Discomogul bei uns, den ich auch nur selten gesehen hab.
Zu diesen Discotheken gehörte auch der Astner Gutshof. Aber auch z.B. das Forum in Neuötting, der King Dom Park in Mühldorf, das Xanadu in Traunstein und das NIGHTFLIGHT in Erding - direkt am Flughafen.
Mein Chef aus Asten, der Hans war auch zum Teil für das Nightflight verantwortlich und der wollte auch das ich dort den Rockabend mache.
4 oder 5 mal war ich dort als "Warmup" und einen Abend konnte ich auch komplett machen. 
Und ich wäre da auch noch viel öfter gewesen - hätte ich einen Führerschein gehabt. 
Aber das ist eine andere Geschichte....

Was jetzt....                                                                                                             

Asten schließt                                                                                  U2 schließt

Eigentlich lief gerade alles super, Asten war toll am Mittwoch, U2 am Samstag - und dann noch ab und zu der Donnerstag am Flughafen in München.
Aber dann musste ich zum Bund... Und somit zumindest in der Grundausbildung alle Termine abgeben.
Durch eine - ich nenne es mal glückliche Fügung - konnte ich aber den Wehrdienst nicht ausüben und wurde nach der Grundausbildung nach Hause geschickt. Hier musste ich dann noch 3 Monate warten, bis ich nachträglich ausgemustert wurde, bis ich endlich wieder in meine Clubs durfte.
In der Zeit bekam ich dann allerdings meinen Führerschein, und war somit deutlich flexiebler und nicht mehr auf die Fahrkünste meiner Freunde angewiesen.
 Ich machte also wieder meine Termine und ging am Mittwoch nach Asten. Einer der Dj´s die mich vertreten hatten war da, und ich unterhielt mich mit ihm.
Als dann um halb 11 immer noch kaum Leute da waren hab ich gefragt was sie denn mit meinem Mittwoch gemacht hatten - darauf kam dann die Antwort - und ich weiß es noch als wäre es gestern gewesen.
1 Wort: Kaputt
So war es leider wirklich - es kamen kaum noch Leute, als sich herumgesprochen hat dass ich wieder da war, wurden es zwar noch einmal ein paar mehr, aber bei weitem nicht mehr das was es einmal war. 
Ein paar Monate später wurde Asten dann von jemand anderem übernommen, aber an die Zeiten von "vorm Bund" kam es nie mehr ran.

Ähnlich wie in Asten ging es auch im U2.
Hier lief das ganze zwar noch ein paar Monate länger, aber auch hier war es so, dass nicht mehr kostendeckend gearbeitet werden konnte.
Rockmusik wollte keiner mehr hören. 
Es gab nichts vernünftiges neues mehr.
Und die ganzen Klassiker konnte auch keiner mehr hören. 
Die ganze Black und Hiphop  Schiene kam ums Eck und wurde immer gefragter und stärker. 
Außerdem der Eurodance, der mit dem ganzen Italodance riesige Diskotheken füllte.   
Darauf konnte ich mich damals aber noch nicht einlassen.
DJ´s haben ja oft eine einzelne Schiene - und die hatte ich damals auch 
Rockmusik.
Dass ich mich hiervon lösen musste war mir klar, aber das konnte ich zu dem Zeitpunkt einfach noch nicht. 
Ich glaubte dran, dass es irgendwo nochmal ein Revival gibt und die dann sowieso mich als DJ wollen. 
Aber das kam nicht. Weder das eine, noch das andere.
Ein paar Partys noch, aber dann wäre es fast vorbei gewesen mit meinem Lebenstraum DJ zu sein.
Was ich dann gemacht hab, und wie ich die Kurve zum Allrounder genommen hab, dazu gibt's im nächsten Blog ein paar neue Informationen. 


Solls das schon gewesen sein?

So um den Jahrtausenwechsel wusste ich gar nicht so recht wo hin mit mir als DJ.
Ich hatte im normalen Leben ein Umschulung begonnen und das einzige was mir noch zum Auflegen geblieben war, war eher ein Zufalls- und Verzweiflungsprodukt, dass mir aber noch wirklich was bringen sollte.
Als "junger Kampe" wie ich nach kurzer Zeit liebevoll von den doch etwas älteren Gästen des "Tanzcafé Herzblatt" in Garching genannt wurde ging ich hier durch eine echt harte und eigentlich ziemlich schlecht bezahlte Schule- quasi die nächste Umschulung...
Statt Def Leppard, Axxis und Bonfire waren es auf einmal Wolfgang Petry, Andrea Berg und Ibo die auf meiner Playliste für den Abend standen.
Ich könnte gar nicht mehr genau sagen, ob ich da 6 Monate oder eher 2 Jahre war, ich weiß aber noch, dass ich irgendwann mehr Geld haben wollte und das war dann der Grund warum ich dort dann gar nicht mehr gebucht wurde.
Das war so eine Umbruchzeit in meinem Leben. Neben der Musik hat sich dann auch noch meine Freundin von mir abgewandt.
Beim weggehen kamen wir dann mal zufällig ins Grammophon nach Töging - keine Ahnung warum mich das Schicksal ausgerechnet in diese Kellerbar getrieben hat. Aber wie es der Zufall so wollte wurde hier gerade ein DJ gesucht.
Musik egal, Hauptsache es macht Spaß und es sind viele Oldies dabei.
Na das war doch mal was, hier hab ich mir wieder Selbstvertrauen aufbauen können, und wieder ein paar Monate später lernte ich mit einem gewissen DJ  Chakko denjenigen kennen, den ich noch brauchte um endlich wieder komplett in die Spur zu kommen.
DJ Chakko war damals im Club Platinum bei Eggenfelden jeden Donnerstag hinter den Reglern gestanden. Eigentlich ein "alter Sack" dachte ich mir, aber auflegen konnte der.... sowas hatte ich davor noch nicht gehört. Somit fuhr ich dann öfter ins Platinum und irgendwann stand ich mal oben am DJ Pult und beobachtete ihn beim auflegen. Und irgendwann fiel ihm das mal auf. Und ihm fiel auch auf, dass ich ihn anders beobachtete wie die meisten die öfter bei ihm standen. Er drehte sich zu mir, und sagte, mit seiner riesigen Zahnlücke zwischen seinen beiden Schneidezähnen: Servus - "I bin da Chakko, und Du bist a a Dj, oder ? " Ich war ziemlich perplex und meinte, "ja aber leider net so gut wie Du"   Drauf er wieder "des würdest aber gern sein, oder ?  komm nächste Woche mal früher, dann Zeig ich Dir a paar Sachen, ich bin nämlich auf der Suche nach Dj´s und wenn Du Talent hast, dann bringst mal a paar CD´s mit und machsts Vorprogramm."
Ich konnte es kaum glauben. Die Woche drauf hatte ich leider keine Zeit also bin ich nach Absprache nach 2 Wochen wieder gekommen. 
Apropos 2 Wochen... bis dann ;-)
 


Back in Business

Dj Chakko sah aus wie der weiße Carl Cox. Mit Glatze und riesiger Zahnlücke zwischen den Schneidezähnen - und auch er konnte die ganze Nacht Vollgas geben. Chakko brachte seine eigenen Mixtapes unter die Leute und diese waren heiß begehrt. Chakko war cool - lachte immer, schwitzte und hatte einen Mordsspaß bei der Arbeit. Ein hauptberuflicher DJ, der sich vor Anfragen kaum retten konnte.
Also Chakko hat mich zum "Probearbeiten" ins Platinum bestellt. Ich hab zu Hause mal meine CD´s sortiert, was ich dort brauchen könnte, und hatte eigentlich genau das falsche Zeug dabei. Aber das machte nichts. Denn das war eigentlich gar nicht schlimm sondern eigentlich mein größtes Glück. Ich spielte ein bisschen Klassic Rock zum Anfang,  ein paar neue Tracks die gut dazu passten. Er fragte mich nach ein paar Tracks, die ich entweder sofort gefunden hab, oder wusste dass ich sie zu Hause habe. Er fragte mich dann nach dem Cover der CD, und wenn ich den Song auf einem Sampler hatte sagte ich ihm auf welchem.
Er war dann doch ziemlich beeindruckt von dem was ich ihm sofort sagen konnte. Er meinte darauf, dass er was für mich hätte, zwar nicht so cool wie hier, mit Kühlschrank unterm Dj Pult, aber etwas wo ich gutes Geld verdienen würde, ohne dass es zu stressig sein würde. Er erklärte mir ein bisschen die Umstände und meinte ich soll einfach am Freitag mal mein ganzes Zeug, das ich normal zum auflegen mitnehme mitbringen, er würde es sich gerne anschauen, und mir dann was zeigen.
Chakko wohnte damals in Passau und er meinte er würde mir ein bisschen entgegenfahren, außerdem hätte er davor noch einen anderen Termin  mit einem Kunden im Haslinger Hof, und wir könnten uns doch dort treffen.
Über die Lokation war ich schon ein bisschen verwundert, weil da ja die "alten" zum sich "herumschieben" hinfahren. Aber egal- war ja nur ein Treffpunkt.
Als ich ankam lud mich Chakko erstmal ans Buffet ein.
Wir luden unsere Teller auf, und er meinte er weiß da einen Ort, wo wir in Ruhe essen und uns unterhalten könnten. Also lief ich ihm nach in die "Landbar 1798"
Wir setzten uns, Chakko wurde gleich von allen Kellnern herzlich begrüßt. Ich dachte mir nichts dabei, auch nicht als er mich vorstellte. Bis dann der Chefkellner der Bar, Christian, meinte - "und Du legst jetzt dann bei uns auf ?" 
Chakko hat mir ins Gesicht gelacht und gesagt: Überraschung ! 
Im ersten Augenblick wusste ich gar nicht was ich darauf sagen sollte. Er meinte, jetzt iss erstmal fertig, dann Zeig ich Dir alles.
Gesagt - getan, als ich fertig war gingen wir in einen anderen Raum, der anfangs noch nicht geöffnet war. Hier standen die modernsten CD Player die ich bisher gesehen hatte, eine nette kleine Lichtanlage und Platz für ca. 150 Leute.
Chakko ging durch die hintere Tür und kam mit 2 Mappen CD´s wieder rein, und zeigte mir wie alles funktioniert. Er meinte, wenn ich Lust hab, kann ich gern ein bisschen probieren, Aber er würd auch gern noch mein Zeug sehen. 
Also bin ich los, und hab mein Auto auf Anweisung umgeparkt, meine CD´s geholt, und zusammen mit Chakko die ersten 2 oder 3 Stunden aufgelegt. 
In der Landbar, waren die, die nicht unbedingt auf Volksmusik standen, sondern auf modernes und Klassiker. Im Grunde war es eine saucoole Bar, in der ich alles spielen konnte, von Abba bis ZZTop, Wolfgang Petry und Backstreet Boys, Gigi D Agostino und Bloodhound Gang. 
Wichtig war nur dass die Leute Spaß hatten, und die hatten den. Und ich auch. 
Chakko war am ersten Abend dann auf einmal verschwunden, und ich hab dann gleich mal bis zum Schluss aufgelegt. 
Er schrieb mir noch eine SMS dass er gefahren ist, weil ich ja eh alles im Griff hab, und er meinte ich soll bei der Gage, die echt mehr als in Ordnung war, nicht zu verwundert schauen sondern einfach die Quittung unterschreiben und das Geld einstecken.
Der erste von vielen Abenden im Haslinger Hof. Hätte mir das 3 Wochen zuvor jemand gesagt, ich hätte ihn für verrückt erklären lassen :-D

Haslinger Hof                                                                       

Im Haslinger Hof war ich dann ziemlich schnell super integriert. Nicht nur die Gäste, auch die Kellner und die Azubis waren froh, dass da mal einer wieder ein bisschen frischen Wind rein bringt. Die damals aktuellen Hits habe ich zwischendurch immer wieder mal gern mit eingebaut, und so kam es, dass es auf einmal auch Stammgäste gab, die schon oft vor mir da waren, und mich mit einem lauten Hallo begrüßten, als ich endlich kam um um 19.00 Uhr zu starten. Volle Tanzfläche vor 20 Uhr war normal. Irre eigentlich. Was wirklich das allerbeste für mich war, dass ich meinen festen Tag am Donnerstag hatte, und einmal im Monat einen Samstag. Somit war ich mindestens 5 mal pro Monat im Haslinger, und hatte an vielen Samstagen dann auch noch Zeit für andere Aufträge. Die eine oder andere Sonderveranstaltung wie die interne Weihnachtsfeier oder Silvester kamen dann auch noch dazu.
Ach ja, Silvester im Haslinger 2003 auf 2004 den Tag werde ich in meinem Leben nicht vergessen. 
An diesem Tag hat es geschneit wie blöd, und der Haslinger Hof ist ca.80 km von meiner damaligen Wohnung entfernt gewesen. Meine Freundin wollte nicht mit. Sie kannte dort keinen, und wollte deshalb mit ihrer Familie feiern. 
Also fuhr sie zu ihren Eltern, und ich nach Bad Füssing.
Früher war das ja so, das ich meine CD´s die ich zum auflegen dabei hatte, eigentlich immer im Auto hatte. Genauer gesagt im Kofferraum. 
Jetzt war es aber so, dass ich diese aus irgendeinem Grund (ich glaube der Christbaum war schuld) aus dem Auto genommen hatte. Und das bemerkte ich - richtig - als ich hinter der Landbar 1798 geparkt hatte und den Kofferraum aufgemacht hab.

 Nachdem mir dann im Schneetreiben ziemlich heiß geworden ist, und ich wohl so bleich war wie der Schnee der fiel, blieb mir nichts anderes übrig, als meine Freundin anzurufen, um ihr zu sagen, was mir passiert ist. Ich wusste dass es sehr viel verlangt ist, weil es ja geschneit hat wie blöd, und sie bei Ihren Eltern, nochmal 20 km weiter weg - also 100 km - mit den Umweg zu Hause vorbei, um die CD´s aus der Garage zu holen wo ich sie zwischengelagert hatte, um diese zu mir in den Haslinger Hof zu bringen.
"Oh man du Dödel - natürlich bring ich dir die vorbei, wie lange hab ich Zeit ?" 
Ich hatte immer ein BAG mit ca. 50 CD´s in meiner Fahrertür, deshalb konnte ich eine gewisse Zeit auch überbrücken, und anfangs war auch noch nicht so viel los.
Gegen halb 11 kam sie dann und dann blieb sie natürlich auch noch eine Zeit da.
Als ich dann den Mitternachts-Countdown heruntergezählt hab, und die Leute nachdem sie draußen beim Feuerwerk anschauen alle wieder da waren, hab ich einen Mitternachtswalzer gespielt, und dann übers Mikro mein Missgeschick mit den CD´s erzählt und der tollen Frau gedankt, dass sie sie mir gebracht hat. Und in diesem Augenblick wusste ich es, ich war selbst nicht drauf vorbereitet, kein bisschen. Aber genau da hab ich gewusst, dass ich mein Leben mit dieser Frau verbringen will. Deshalb hab ich sie auch gleich an Ort und Stelle gefragt ob Sie meine Frau werden will - morgen am 05.05.19 feiern wir unseren 14. Jahrestag. 
Danke Haslinger Hof !
 

Spektakel Trostberg                            

Als ich damals im Tanzcafe Herzblatt war, hat mich einer der Gäste darauf hingewiesen, dass ich doch auch im Spektakel auflegen könnte, da ist mehr los und so hat er gemeint. Ich also hin, und hab mich von Anfang an unwohl gefühlt. Irgendwie hat auch gar nichts geklappt und so blieb es dann auch bei dem einen mal - vorerst.
Im Haslinger Hof war ich ja immer Donnerstags, und manchmal am Samstag. Also hatte ich ja noch "freie DJ Zeit" am Wochenende. Aufträge, die nicht in direktem Zusammenhang mit einem Lokal waren, hatte ich noch selten, wenn es nicht gerade Fasching oder Weihnachtsfeierzeit war. Deshalb hab ich mich mal auf wieder auf Erkundungstour gemacht.
 Nach meinem relativ unglücklichen ersten Versuch vor meiner Haslinger Hof Zeit im Spektakel, bin ich da nach einigen Jahren wieder hin. Der Pächter von damals konnte sich anscheinend nicht mehr an mich erinnern, und so bekam ich eine 2. Chance. Diese lief deutlich besser, und er buchte mich vom Fleck weg fest ein.
Für alle die das "Specki" nicht kannten. Es war eigentlich eine Cocktailbar mit kleiner Tanzfläche, ein paar Lichteffekten und einer leider deutlich unterdimensionierten Musikanlage. Für das Wochenende und ein paar Tänzer war das ausreichend, aber es gab da ja auch noch die "Black Night" - ein Albtraum für alle Eltern von 16 und 17 jährigen, den hier kamen die Kids unter der Woche an günstigen Alkohol. Die Bude war um 20.30 Uhr brechend voll und um 0.00 Uhr dann so gut wie leer. Hier kam ich dann auch zu Black und HipHop und habe angefangen mich auch noch für diese Art der Musik zu interessieren.
Mir war es allerdings egal ob das "East Coast oder "West Coast" war, Hauptsache es machte Laune. Sean Paul hatte da seine ersten Hits - und der machte extrem gute Laune.
Was ich aber schon damals in Lokalen nicht spielte war die, ich nenne es jetzt mal  "Harter Gangster Disser Schei**e".  Hört sich vielleicht spießig an, aber damit kann ich mich leider einfach nicht identifizieren.
Ich verstehe nicht, dass manche Leute damit Geld verdienen, weil Sie darüber singen was sie in ihrer mit Drogen und Waffen gefüllte  Luxuskarosse mit deinem Hund und deiner Mutter machen....
Also sage ich es, wie es in der offiziellen Radiosprache heißt:
"Von gewaltverherrlichender Musik nehmen wir Abstand"

Ach noch n Fakt zum Spektakel. DJ Mo hatte hier seine ersten Gehversuche mit Remixen und Mashups, die er alle paar Wochen scratchend ca. eine halbe Stunde auf die Gäste los lies. 
Kompliment mein Freund - hast es weit gebracht in den Jahren!


Ab nach Traunreut                                                                    

Jetzt war es so, dass ich auch im Spektakel immer öfter unter der Woche gebucht wurde um die Kids zu bespaßen, deshalb war ich am Wochenende ja wieder vermehrt verfügbar. Und deshalb zog ich mal durch die mir bekannten Clubs. Aus dieser ausgedehnten Club Tour wurde genau ein Club. Golden Night hieß der damals und war im Keller in der Traunreuter  Werner-von Siemens Straße. Den noch älteren als mir war der Laden davor als Orion bekannt. Der war damals wohl das Traunreuter Gegenstück zum Astner Keller. Aber da war ich auch nur einmal. Das einzige was mir aus dem Orion in Erinnerung geblieben war, war eine sich drehende Tanzfläche. Was für eine geile Idee. 
Und diese Tanzfläche war auch das einzige was aus dem aus mehreren total verwinkelten Räumen bestehenden Laden noch übrig geblieben war.
Ich betrat einen total exklusiv eingerichteten Club. Schwarz und Rot dominierten, und die Decke im Barbereich war mit Blattgold verziert.
Beim Türsteher hab ich nach dem Chef gefragt, da hieß es, dass der Chef erst weit nach Mitternacht erscheint. Aber der Geschäftsführer sei da. Ein gewisser Tony.
 

Na dann sprach ich halt mit Tony. Tony zu beschreiben fällt mir jetzt gar nicht mal so leicht. 
Ich glaube er war Albaner, aber ich weiß es nicht sicher, vielleicht war er auch Kroate. Es ist aber egal, weil was als erstes an Tony auffiel, war sein schwerer österreichischer Akzent.
Wir unterhielten uns ein paar Minuten, er fragte mich nach meinen Erfahrungen, was ich noch so mache, und er engagierte mich vom Fleck weg. Also erstmal probieren. Tony war nämlich nicht nur Geschäftsführer, sondern auch selbst Dj, was er übrigens auch immer noch ist.
Er zeigte mir die Technik, die zur Verfügung steht, und ich war begeistert. Ein geil organisiertes DJ Pult, das aber leider durch eine Säule halb verdeckt war. Aber die Technik vom feinsten. Die Lautsprecher von Bose, Tanzflächenbeleuchtung auf dem neusten Stand. Mit Mike gab es sogar einen eigenen Haustechniker, der hier alles in Schuss gehalten hat.  
Wir machten für kommenden Freitag einen Termin aus, an dem ich mit ihm zusammen auflegen sollte. 
An diesem Freitag lernte ich wohl eine der schillernsten Personen kennen, die ich bisher traf: 

Auftritt - der Gentleman 

Der Besitzer des Golden Nights den ich bisher nur vom Hörensagen kannte, war eigentlich an jedem Öffnungstag in seinem Etablissement anzutreffen.
Aber erst zu später Stunde - selten vor 1 Uhr erschien er.
Frisch geföhnt, immer mit Sakko, Hemd, Jeans und Lackschuhen.
Wenn es sehr warm war auch mal ein schwarzes Polohemd.
Oft ein Einstecktuch im Sakko.
Ein Siegelring und ein souveränes Lächeln zeichneten den Mit 50er aus.
In den vielen Jahren die ich für Ihn arbeitete verlor er nie die Contenance. Ganz egal, wie viel Whiskey er mit diversen Freunden verzehrt hat.
Anfangs akzeptierte er mich, nach kurze Zeit mochte er mich. Und am Ende schätze er mich. Ich hab mich lange und oft mit ihm unterhalten.
Allerdings muss man auch sagen, dass die Unterhaltungen gerne mal beim Abrechnen geführt wurden. Somit wurde aus einer ohnehin schon langen Nacht -wir hatten von 21.00 - 5.oo Uhr geöffnet - eine sehr lange Nacht.
Er war fast wie ein väterlicher Freund, von dem ich in Sachen Selbstsicherheit vor fremden Menschen unbewusst einiges gelernt hab. 
Er war damals ein Mensch, der einen Raum eingenommen hat.
Dessen Präsenz nicht zu leugnen war.
Und er war ein Ehrenmann - mir gegenüber zumindest immer.
Einige Zeit, war Tony noch als Geschäftsführer da. Irgendwann war er aber auf einmal weg. Die von ihm ausgearbeiteten Konzepte waren gut, kamen aber leider beim Publikum nicht so an, wie sie es verdient hätten.
Somit übernahm der Gentleman selbst wieder die Geschäftsführung.
Erst lief es noch ganz gut, dann kam ein mieses Jahr und nach diesem Miesen Jahr, kamen 2 gigantisch gute Jahre. Der Club war so voll, das man kaum noch zum pinkeln gehen konnte.
In den Monaten in denen der Club nicht gut lief bin ich ihm dann bei der Gage entgegen gekommen.
Das konnte er gar nicht fassen. Ich hab ihm gesagt, dass wir das schon wieder hinbekommen mit dem Club und dann kann er sich ja revanchieren. Genau das hat er dann auch gemacht. Den "Verlust" hat er mir im Endeffekt deutlich wieder ausgebessert, und zudem hat er uns - also meine Frau und mich sehr exklusiv zum Essen eingeladen.
Wie gesagt  - ein Gentleman
Schade dass wir uns seit dem Verkauf an den Nachfolger komplett aus den Augen verloren haben.
Ach ja, während dieser Zeit hatte ich auch meine erste Hochzeit- vermittelt von einem gewissen Chakko :)
Ich sag immer - man muss nicht viele Leute kennen - nur die Richtigen.
Auch wenn ich mir ziemlich sicher bin das Du das niemals liest, sage ich trotzdem Danke Goran 

2007 passierte echt viel...

2005 war es dann soweit, dass ich mit dem Haslinger Hof langsam abgeschlossen habe. 2 Aspekte hatten im Augenblick leider nicht so gepasst. Zum Einen hatte ich eine Arbeit, die sich mit den Arbeitszeiten unter der Woche nicht mehr vertragen haben, und mittlerweile konnte ich, ohne immer nach Bad Füssing fahren zu müssen genügend Aufträge verbuchen.
Mit Chakko blieb ich im ständigen Kontakt, und ab und zu vermittelte er mir ein paar Geburtstage und Firmenfeste. 
Das Feedback der Kunden war durchwegs positiv, und er meinte dann, wenn Du Dir eine eigene Musik und Lichtanlage kaufst, könntest Du auch mal Hochzeiten von mir bekommen. Da bräuchte ich noch einen guten Mann.
Nachdem ich mir bisher immer das Equipment ausgeliehen hatte, mein Verleiher aber nicht mehr weitermachen wollte - hab ich beschlossen mir was zu kaufen.
Also hab ich  mal angefangen mich durch Testberichte zu lesen und zu überlegen, wie viel an Budget ich eigentlich dafür ausgeben wollte. 
Ich wollte ja nicht Zuviel ausgeben, falls das mit den Hochzeiten eine nichts werden sollte- aber ich wollte auch keinen Mist kaufen.
Ich habe mir dann online bestellt was ich brauchte- und am Tag vor der Hochzeit kam das dann Gott sei Dank auch noch an.
Der erste Testlauf war dann direkt auf der Hochzeit. Und wenn ich mich richtig erinnere hat der Kunststoff aus dem die Lautsprecher waren noch nicht wirklich ausgelüftet. Es roch also die erste Zeit in dem Raum in dem ich meine Anlage aufgebaut habe ziemlich stark nach Plastik. 
Das ist aber anscheinend nur mir aufgefallen. Meine ersten "Ebay" Lichteffekte hatte ich auch dabei - für die schäme ich mich noch heute. Das waren 2 sich um 180° von links nach rechts und wieder zurück drehende, farbwechselnde Blechkisten, die mehr Lärm als Licht machten, und noch irgendein Mist, den ich mittlerweile schon lange wieder entsorgt habe. Ach ja - und ein 2er Set Karaoke Mikrofone... in rot und blau... Naja, aller Anfang ist schwer. 
Okay - zurück zum Thema. Chakko nahm mich auf die Besprechung mit dem Brautpaar mit, und er meinte ich soll sagen, dass ich bei Hochzeiten noch relativ unerfahren bin und das das eben meine erst vierte wäre. Das Brautpaar stieg darauf ein, und somit war meine "vierte" Hochzeit eben meine allererste, die ich auflegen sollte.
Der oben schon erwähnte Raum in dem ich aufbaute, war ein separater Raum, abseits der Hochzeitsgesellschaft. Das war für mich, der sich eigentlich  bisher immer mitten unter den Gästen aufgehalten hat auch absolutes Neuland. Und so kam es, dass ich mich gleich bei der ersten Hochzeit mit den Besitzern des Lokals angelegt hab. Die meinten die machen das immer so, und wenn ich ein gscheider DJ wär, dann bekäme ich das schon hin. 
Hab ich dann auch - und wir lachen heute noch öfter über "mein Gemecker" damals, denn in diesem Lokal werde ich immer noch regelmäßig für Hochzeiten und Geburtstage gebucht.
2007 war dann auch noch eine Premiere - ich wurde das erste Mal in der Thereme Erding gebucht. 
Damals gab es weder Rutschenparadies, noch Wellenbad, sondern einfach nur die Therme mit Außenbecken und den Saunabereich.
Bisschen gute Laune verbreiten war das Motto. das war mit dem Equipment was damals in der Therme vorhanden war sehr schwierig.
Die Lautsprecher die auf dem "Baywatchhaus" montiert waren, waren Grottenschlecht, und einer davon war sogar schon "geschossen"- heisst, der hat gekracht, wenn man die Musik etwas lauter gemacht hat.
Trotzdem war es ziemlich cool, in der Therme aufzulegen, mit halb geöffneten Dach und Sonnenuntergang. 

Funfact am Rande 
 Das ich mir mit dem Aussuchen der Lautsprecher, Mischpult und CD  Player damals mehr Zeit gelassen habe als mit den ersten Mikros und Leuchten beweist, dass dieses Zeug immer noch im Einsatz ist - zwar nicht mehr bei mir aber in Gabis Tanzschule könnt ihr euch von der Funktionalität immer noch überzeugen :-)

Einzug der Digitalisierung                                                  

BPM STUDIO

Von Tony im Golden Night wurde ich mal nach Hallein verliehen.
Ich weiß nicht mehr wie die Bar geheißen hat, aber das war das erste mal, dass ich hinterm DJ Pult einen PC stehen hatte. Auf diesem war BPM Studio installiert und Chris, der Wirt, hat mir gezeigt wie das ganze funktioniert. Von da an war ich infiziert... Hauptsächlich davon, dass hier die Geschwindigkeit schon beim Titel dabei stand, und nicht erst beim Reinhören am Player angezeigt wurde. Es gibt eigentlich kaum etwas was für einen DJ, der mixen will, wichtiger ist, als die Geschwindigkeit der Tracks. 
Begeistert von diesem Programm hab ich mir dann auch gleich mal meinen ersten Dell Laptop konfiguriert, und das Programm besorgt. 
Hauptsächlich habe ich natürlich die erste Zeit noch mit CD´s aufgelegt, aber der Laptop und das Programm waren dann schon immer mit dabei.
Angestopselt über den Kopfhörer Ausgang direkt am Mischpult....
Dabei blieb es aber nicht lange.


Behringer BCD 2000

Meine erste DJ Console war das Behringer BCD 2000. Irgendwie um die 165 € hab ich dafür bezahlt, im Oktober 2006. Eigentlich war das Ding gar nicht mal soooo schlecht, und ich hab auch ca. 2 Jahre damit gespielt. 
Allerdings wirklich hochwertig war hier nichts, die Fader waren eher ziemlich kurz, und auch unpräzise. Die Effekte waren grauenvoll, deshalb habe ich die auch nie genutzt. Das Mikro war eigentlich nicht zu verwenden, und die Jogwheels (das sind die Dinger die man drehen kann um ein Schallplattengefühl zu haben) haben gehakt wie die Sau... 
Aber das schlimmste war eigentlich daran, dass es keinerlei Beleuchtung hatte, bis auf kleine LED´s die rot oder grün leuchteten. Man musste schon genau wissen, wo die winzigen Tasten sind, die man im dunkeln treffen sollte :)
Also ganz ehrlich, heute würde ich das Ding nicht mehr kaufen - aber für 2006 war das echt ok für mich.

Die BCD Software

Bei den 165€ für die Console war auch noch ein eigenes Programm dabei, das in der unteren Hälfte die Console auf dem Bildschirm gespiegelt hat. 
Somit konnte man zumindest am Laptop sehen, welche Tasten wo sein sollten :)
 B-Control war der Name und eigentlich war die Software auch nicht schlecht - also für damalige Verhältnisse. Was halt leider gefehlt hat, war der sogenannte KEY Lock.
Das bedeutet, dass sich die Tonhöhe auch bei verändern der Geschwindigkeit nicht verändert. 
Oft wird das auch mit dem "Mickey Mouse" Effekt erklärt.
Zudem fehlte mir auch etwas bei dem ich damals noch gar nicht wusste dass ich es lieben werde. Der Sync Button - dieser gleicht automatisch die Geschwindigkeit zu dem Lied an, dass auf der anderen Seite läuft. 
Was mir aber sehr gut gefallen hat, war die Verzeichnisstruktur, und die Möglichkeit Ordner anzulegen...
2008 kam aber dann meine neue Software - Virtual Vinyl :)

2008 - langsam geht's voran mit den Hochzeiten 

An den Hochzeiten hab ich echt gefallen gefunden.                
Viel ging hier natürlich noch nicht - denn ich hab weder irgendwie Werbung in der Region für mich gemacht, noch waren meine Aufträge Heimatnah. Meistens war ich im Bereich Passau - Regensburg unterwegs, da ich die Hochzeitsaufträge nur durch Chakko bekam. Die ersten Hochzeiten waren echt nicht ganz einfach, aber die Leute waren trotzdem zufrieden mit mir. Das beste an den Hochzeiten war eigentlich, dass es gar nichts mit dem Einheitsbrei zu tun hatte, der in der Standardclubnacht gefragt war. 
Hier war man auf das Publikum eingeschossen, und das Publikum auf den DJ - bei der hälfte der Leute wusste ich die  Musikwünsche im Club schon im Voraus - Hochzeiten dagegen, die waren an Abwechslung kaum zu überbieten. Mal Rockig, mal Poppig, mal Zart - mal Hart....
Endlich konnte ich all das was ich bisher schon gebraucht habe wieder verwerten. Schlager - Oldies - Rock - Dance - Hiphop und dann noch was anderes, was ich immer mochte aber nie einsetzen konnte. Stinknormale Radiomusik als Hintergrundmusik.
Klar für den Sektempfang und fürs Dinner musste ich mir noch ein paar Sachen überlegen, aber auch hier hab ich, wie ich denke - tolle Lösungen gefunden.

 

Und noch was hat mir geholfen mich noch besser auf Hochzeiten einlassen zu können:
Ich habe Tanzen gelernt. - Und zwar so …. fast alles irgendwie.
Gestartet mit dem Grundkurs - dann ein Aufbaukurs, und dann einige Jahre in verschiedenen Clubs. Standard und Latein. 
Langsamer und Wiener Walzer - Foxtrott - Discofox - Chachacha - Rumba - Salsa - Samba - Bachata - West Coast Swing - Boogie....
Und mit dem lernen dieser Tänze lernte ich natürlich auch noch was sehr wichtiges. Was kann man auf dieses Lied das gerade läuft tanzen, oder natürlich für mich noch wichtiger - auf das nächste Lied, das ich spielen werde. Somit kann ich noch viel gezielter Einfluss auf die Hochzeitsgesellschaft, und natürlich auch auf alle anderen Gesellschaften nehmen, die Tanzen wollen. 

Das wichtigste aber hab ich von meiner Tanzlehrerin Gabi gelernt, irgendwann 2010 oder 2011, als sie mich gefragt hat, ob ich nicht was für die HipHop Powergroup schneiden möchte. 
Mir ist das vorher nie aufgefallen und anfangs hab ich gar nicht kapiert was sie mir mit ihren 8ern sagen will. "dieser 8er ist nicht komplett....- oder "hier passt der 8er nicht.

8er sind in der Musik essenziell wichtig. Die meisten Tänze laufen über 8 Takte (oder über 4 - also eine halbe 8).
Und allein mit diesem Wissen, war es auf einmal viel leichter für mich Lieder zu mixen - man musste nur den 2. Track auf der richtigen Stelle der 8 einblenden. 
Ich weiß, das hört sich jetzt kompliziert an, aber bei manchen bin ich mir sicher, dass es jetzt 3 Watt heller ist in der Birne :-) und ich meine LED Watt 

Sex, Drugs and Rock´n Roll ?!

Ich glaube um hier in diesem Business zu bestehen, ist es wichtig sich selbst absolut treu zu bleiben.
Vor kurzem hab ich mich mit jemand unterhalten, der meinte mit was für Drogen ich das seit 25 Jahren durchhalte. Unter der Woche arbeiten, am Wochenende unterwegs - und das oft Monate lang. Dazu kann ich nur sagen: Jägermeister!
Nein quatsch- es geht zwar nicht viel über einen eisgekühlten Jägermeister, aber auch genau das ist das Geheimnis. Es sollte nur einer sein :)
So gesehen ist das aber auch wirklich die härteste Droge, die ich in meinem Leben in unregelmäßigen Abständen zu mir nehme.
Wenn Du jetzt denkst das kanns doch nicht gewesen sein, muss ich Dich leider enttäuschen. Ich habe weder irgendwas geraucht, geschnieft, gedrückt, geschluckt, gegessen oder was es sonst noch alles gibt, um mir irgendwie die Arbeit zu "erleichtern"
Langweilig, oder ?
Trotzdem hab ich natürlich Dummheiten gemacht - Riesige sogar....
Und auf die bin ich kein bisschen stolz und rate dringend vor Nachahmung ab!
Wenn ihr fahren müsst, belasst es bei dem einem Jägermeister- oder nehmt ein Taxi.

Warum ich mit Drogen nichts am Hut haben will, hat sich vor ein paar Jahren bestätigt.
Hier war ich in einem Club gebucht, mit Übernachtung. Wir haben dann gleich am Anfang des Abends an der Bar 2 Runden irgendwas getrunken. Und das ist bis jetzt so ziemlich das einzige an was ich mich noch an diesem Abend erinnern kann.
Das nächste was ich weiß, ist das irgendwann am nächsten Nachmittag das Telefon in meinem Hotelzimmer geklingelt hat, und meine Frau total aufgelöst gefragt hat was mit mir los ist. Ich war komplett ausgeknockt - konnte kaum aufstehen, wusste nicht mal genau wo ich bin, bis ich dann das Zimmer wiedererkannte, in dem ich am Abend eingecheckt bin. Ich ließ mich dann abholen, weil ich definitiv nicht in der Lage war Auto zu fahren. Es war ein langes Wochenende, und somit hatten wir noch 2 Tage Zeit das Auto zu holen.
Was war passiert? Ich kann es mir nur mit KO- Tropfen erklären.
Diese können sich anscheinend auch "Rückwirkend" auswirken. Das ist so zu verstehen, dass wenn dir jemand um sagen wir mal 2 Uhr die Tropfen irgendwie verabreicht, es sein kann, dass Du auch an die 3-4 Stunden davor die Erinnerung verlieren kannst.
Ich habe mir im Nachhinein meine Playliste des Abends angesehen, und da war es dann eben so, dass ich um kurz nach 2 das vorgegebene Motto verlassen habe.
Das mache ich normalerweise nie.
Ach ja, ich wurde weder ausgeraubt, irgendwie bestohlen und sonst ist anscheinend auch nichts passiert- außer dass ich mich hundeelend gefühlt habe.
Natürlich hab ich Nachforschungen angestellt, rausgefunden wer mich ins Hotel gebracht hat, und wie ich auf mein Zimmer gekommen bin.
Laptop war in meinem Auto, weil ich den da noch unbedingt rein tun wollte.
Auf eine weitere  Erfahrung kann ich in hier gern verzichten.
Wenn jetzt jemand sagt, KO Tropfen kann man ja nicht mit "normalen" Drogen vergleichen, dann kann ich nur sagen: ist mir egal.
Ich habe nie die Neugierde verspürt hier irgendwas auszuprobieren. 
Selbst als alle um mich herum geraucht haben, war mir das egal. Ich habe nie den Reiz verspürt das zu probieren.
Meine Sucht war schon immer die nach Rock´n Roll - davon kann ich einfach nicht genug bekommen ;-)

Eigene Anlage - der erste Versuch        

So eine Anlage die gehört ja auch transportiert. Am Anfang war das nicht so schwer. 
Ich fuhr ja quasi schon fast immer Kombi - also zumindest, als ich dann mit der eigenen Anlage unterwegs war. Also Kofferraum auf, Sitze umklappen, Anlage rein und los. 
Meine verschieden Anlagen was die Musik betrifft die ich schon hatte bevor ich im aktuellen Setup ankam:

The Box PA Set

Wie gesagt am Anfang war das nicht so schwer - zumindest solange die Kartons der Lautsprecher in denen ich diese Anfangs noch transportierte gehalten haben. Allerdings war das leider keine dauerhafte Lösung. Zum einen haben sich die Kartons, die durchaus Stabil waren trotzdem in ihre Einzelteile zerlegt, zum anderen waren die Lautsprecher die unten und oben dann noch durch Styropor geschützt waren so eigentlich viel zu groß zum transportieren. Durch die unglücklich gewählte Form waren die aber ohne Schachtel noch blöder zu transportieren, weil sich immer irgendwie Hohlräume ergaben. Dadurch sind die blöden Dinger beim Fahren immer gegeneinander geprallt, was natürlich vor allem bei den Gigs die ich in Weitweitweg hatte ziemlich genervt hat. Trotzdem, und weil ich die echt Lautsprecher eigentlich echt gern mochte habe ich diese behalten und auch noch  2 weitere Topteile dazu gekauft. Somit war ich hier gleich nochmal Flexibler, wenn ich mehrere Räume hatte. Hey und Preis - Leistung war hier echt ok ;-)
Wer die Dinger mal live sehen und hören will - die stehen aktuell in Gabis Tanzschule Heartbeat in Traunreut und machen dass für was sie geboren wurden. Musik.
Und die 2 zusätzlichen Topteile haben es als Monitore in einen Club geschafft und verrichten treu und laut ihre Dienste.


Behringer Mischpult

Als ich noch keine eigenes Mischpult und CD Player besaß hatte ich mir diese immer bei einem Kumpel ausgeliehen, die mit dem Diskoteam Unterneukirchen eigentlich ziemlich erfolgreich waren. Allerdings haben die Herren alle Familien gegründet, und haben unter die Sache einen Schlussstrich gezogen. Somit hatte ich hier zumindest das was ich brauchte. 
Allerdings war das, wie das bei gebrauchten Dingen wie so oft so, dass man selber auf was Wert legte, worauf man dann hier verzichten musste.
Bei dem Mischpult war es zum einen die getrennt regelbaren Töne, und 2 Mikrofoneingänge. 
Das war für mich schon immer sehr wichtig, 2 Mikrofoneingänge zu haben.
Hier kann man vieles einfach viel besser kontrollieren. Ein Mikro rausgeben, und trotzdem immer noch eines haben, wenn man eines braucht, z.B. um zu Unterstützen, oder noch eine wichtige Durchsage zu machen falls ein Auto brennt oder so.
Dieses Mischpult hatte ich nicht sehr lange im Einsatz, weil ich mir kurz drauf meine erste Vernünftige Konsole kaufte, in der alles was ich brauchte verbaut war.  Trotzdem ist das Mischpult nach wie vor im ständigen Einsatz und verrichtet störrisch seinen Dienst.
 Wo ?  Na natürlich in der Tanzschule ;-) 
 Und da sind die 2 Mikroeingänge so wichtig - Du glaubst es kaum !

Numark CD Player

Diesen CD Player hab ich gekauft, weil der den ich vom DTU hatte leider gar nicht mehr so wollte wie er sollte.
Es war ein damals schon einige Jahre altes Gerät, das nichts mit einer vernünftigen DJ Performance zu tun hatte.
Außerdem hat es oft mal 20 Sekunden und länger gedauert, bis er die CD erkannt hat mit der man ihn gefüttert hatte.
Trotzdem hätte ich lieber nicht diesen Player kaufen sollen. Er kann kein MP3 lesen, was damals eigentlich schon fast Standard war, und die Tonhöhe war auch noch nicht zu fixieren und was er leider auch nicht konnte, war die BPM anzuzeigen, also die Geschwindigkeit des Liedes.
Auch der CD Player lebt noch und funktioniert seinen Möglichkeiten entsprechend. Wird aber soviel ich weiß kaum mehr genutzt. Dazu könnte euch aber das Mischpult mehr erzählen. Die 2 sind nämlich im selben Gehäuse verbaut und somit ist auch dieser natürlich in Gabis Tanzschule.
Wenn sich das jetzt so liest das ich mein "altes Zeug" loswerden wollte- nein auf keinen Fall. Ich hab dem Zeug, nachdem es einige Zeit als Reservematerial im Keller gestanden hat die Möglichkeit das zu geben für was es konstruiert wurde :)
Menschen Freude bereiten.


 Klar kann ich tanzen ! 

   
Irgendwann 2008 kam es zu einem Deal zwischen mir und meiner Frau.
Sie lernt Ski-fahren, wenn ich Tanzen lerne. Beide hatten wir die Hintertür, das wenn es einem von uns gar nicht gefällt, wir wieder damit aufhören könnten. 

Am Anfang war das ganze schon ziemlich komisch für mich, mich auf einmal zur Musik bewegen zu „müssen“.
Klar konnte ich Musik auch vorher schon ein wenig nach Tänzen unterscheiden. Genauer gesagt, Discofox und Walzer. Ich hatte nämlich CD´s wo das explizit so drauf stand :-)

Nach nur wenigen Stunden, in denen wir genau diese 2 Tänze durchgenommen haben, kam dann noch der langsame Walzer und der Foxtrott dazu. Nicht nur das Tanzen machte mir Spaß, sondern auch das zuordnen der Lieder zu den Tänzen. Sofort zu wissen, dass das jetzt ein Foxtrott ist...
Und es wurden immer mehr: Cha Cha Cha, Rumba, Boogie, Tango, Meruenge, Bachata und dann noch Salsa... Was ist denn das bitte für ein sensationell geiler Tanz ?! 
Das Lebensgefühl das in dieser Art von Musik steckt, muss einfach wieder raus – durch die Füße auf die Tanzfläche – durch die Hände in Figuren die man führen kann....
Wer gerne Discofox mit Figuren tanzt, sollte unbedingt Salsa lernen, nur so als Tip ;-)
Klar gibt es noch viele andere coole Tänze wie zB. West-Coast-Swing, Kizomba Samba Jive und und und … Die meisten kann ich tanzen, Zuordnen kann ich aber in der Regel alle. 
Ich bin der Überzeugung, das mich alleine dieses Wissen über die Tänze und zu wissen wie anstrengend oder leicht diese zu tanzen sind sehr gut einschätzen lassen, was die Gäste auf der Tanzfläche als nächstes gerne hören würden, oder tanzen möchten. 
Eigentlich logisch, dass jemand der will dass Leute tanzen, dies auch selbst beherrschen sollte.

An dieser Stelle ein dickes Dankeschön an alle meine Tanzlehrer und alle meinen Tanzpartnerinnen, und natürlich an meine Frau, die diese Idee zu diesem Deal hatte und zugleich selbstverständlich meine Lieblingstanzpartnerin ist.

By the way: In der hektischen Zeit die mittlerweile herrscht, wo alles nur noch immer noch schneller gehen muss, wo Du innerhalb von Sekunden weißt, was hundert andere Menschen gerade tun (während Du das auf Deinem Handy checkst) gibt tanzen Dir die Möglichkeit, ganz nah an dem Menschen zu sein, mit dem Du eigentlich am liebsten Zeit verbringst. Glaub mir, Du wirst selten so viel über Dich selber lachen können als in den ersten Stunden wo Du versuchst Dir eine Figurenfolge merken und tanzen zu wollen. Und trotzdem, durch die schnellen Erfolge wirst Du bald richtig Spaß am Tanzen haben. 
Versuchs doch einfach mal. 

Der Weg zur jetzigen Technik !

Bei der Technik ist es ja so wie mit Klamotten - man probiert ein paar Marken aus, um sich dann auf eine zu fixieren. Das ist eher unbewusst so, aber meistens läuft das so. Wenn sich jetzt die Marke, deren Immage oder Du aber verändern, suchst Du automatisch weiter bis Du wieder was findest, dass besser zu Dir passt.... - oft ist das auch eine Frage des "Kann oder will ich mir das Leisten?"  - Die aktuelle Technik findet ihr wenn ihr unten auf den Button drückt ;-)

Im März 2009 kaufte ich mir meine 2. Konsole. diese war sehr kompakt in den Maßen, hatte aber leider viele Funktionen nicht, die ich mir gewünscht hätte. Ein sehr stabiles Gerät im Metallkörper, aber passte leider nicht sehr gut zu mir. Was mir hier am meisten fehlte, was sich leider erst im Nachhinein herausstellte waren die XLR-Ausgänge um direkt auf meine Technik zu gehen.

BASS - wir brauchen BASS !! Im Dezember 2009 hab ich mir zu Weihnachten einen 18" Basslautsprecher geschenkt, gemessen, getüftelt und irgendwie beschlossen auch den noch ins Auto zu bekommen. Das hat auch geklappt - Und um hier eine komplette 2 .Anlage zu haben, falls ich die brauche, hab ich mir noch die 2 andern 10" Topteile aus der ersten Beschreibung dazu gekauft. 

Eierlegende Wollmilchsau die 1. - im September 2010 hab ich mir endlich das leisten können, was ich schon lange gesucht hab. Eine Konsole, die mir viel Arbeit erleichtert, und alles kann. USB Anschluss, CD-Player, Mikroeinheit die vernünftig klingt. Und sogar noch einen Anschluss für einen IPod. 
Ich kann mich allerdings erinnern, dass ich hier einige technische Probleme hatte. Das Ding wurde einige Male umgetauscht. 

Zu dem großen Woofer dachte ich mir 2012 könnte ich ja auch noch große Topteile vertragen. Also hab ich mir 15" Topteile mit 3x soviel Leistung geholt, als die kleinen 10" hatten. Allerdings waren die Dinger richtig schwer. Fast 25kg die ich über Kopf auf den Ständer stecken musste. Und durch das Gewicht ging der Ständer der hier dabei war immer in die Knie. Platz im Auto brauchten die auch richtig viel, und der Klang war echt nicht toll... 1. Fehlkauf!

Weihnachten 2012 kam mit dem Mixdeck Quad der logische Nachfolger meines ersten Mixdecks. Mit 4 Kanälen, Deckübergreifenden USB Anschlüssen, MP3 fähigen CD Playern, 2 separate Mikroeingänge usw...
Über 5 Jahre war dieses Deck mein ständiger Begleiter und hat mir nur wenige Sorgen bereitet

Im März 2013 hab ich mir dann als Ersatz für die nervigen Behringer Lautsprecher von DB die Opera 510 DX geholt. Anschließen, aufdrehen und genießen. Diese Topteile hatten ihren Namen wirklich verdient- das waren Top Teile.
Leistung definitiv ausreichend, und ein wahres Leichtgewicht mit irgendwas um die 10 KG. Die hab ich echt gemocht :)

Wenige Monate später holte ich mir dann noch die passenden 2 Woofer, die mit gerade mal 24 kg / St. auch deutlich leichter zu transportieren waren als der 45 kg schwere Klops den ich sonst dabei hatte. 
Die DB gingen zwar nicht ganz so tief, aber dafür hatte ich mit dem Set ein absolut harmonisches Klangbild.

Ebenfalls 2013 holte ich mir meinen kleinen Begleiter von Pioneer. Die Wego. Diese benutzte ich hauptsächlich für Clubeinsätze, da ich hier meinen großen Controller selten untergebracht hab. Dafür ist dieser Winzling echt gut geeignet. 
Und wie es oft so schön heisst - auf die Größe kommt es nicht an, sondern auf die Technik ;-)

Der bisher letzte große Einfluss

Dem Sprichwort, dass man nie auslernt kann ich nur zustimmen. 
 Dieser, Blog beschäftigt sich mit dem Thema Tanzschulen, und dem, was sie mir gebracht haben als Deejay.

Nachdem wir Grund – und Aufbaukurs mit viel Spaß durchgezogen haben, gings in den ersten Tanzclub. In so einem Club wird vieles persönlicher. Man lernt automatisch die Tanzlehrer und sonstige Menschen die sich viel in der Tanzschule aufhalten besser kennen.
 Die ersten Tanzpartys, die wir besucht haben, fand ich musiktechnisch sehr interessant. 

Mein Interesse selber mal bei einer Tanzparty aufzulegen hielt sich anfangs aber noch in Grenzen. Das änderte sich im Laufe der Zeit. Alleine schon die Bandbreite an Musik die man hier einsetzen könnte hat mich begeistert. Lieder die jeder aus dem Radio kennt, aber im Club keinen Platz hatten. Viele Musikrichtungen die tatsächlich alle tanzbar sind...
Irgendwann war es dann tatsächlich so weit. Der DJ, der normal immer da war, hatte keine Zeit und ich wurde gefragt ob ich vielleicht auflegen will.
 Natürlich wollte ich. Wow war das schwer. Ich hatte meine Lieder ja nicht nach Tänzen sortiert, sondern nach Genre, Künstler, und Jahrzehnten. 
 Aber irgendwie hab ich das dann doch hingebracht – und am Schluss sogar noch Applaus bekommen :-)

Trotzdem war das vorerst eher die Ausnahme, hier gab es ja jemanden, der für die Tanzpartys zuständig war, zudem war ich ja selbst sehr oft im Einsatz. 

Allerdings bekam ich eine ganz andere Aufgabe zugeteilt, mit der ich gar nicht so gerechnet hatte.
In der Tanzschule gab es eine Powergroup, die HipHop Choreografien einstudierten, und damit auch auf Meisterschaften gefahren sind. Eines Tages kam Gabi auf mich zu und fragte mich, ob ich nicht Lust hätte hierfür die Musik zu schneiden.
Mit so etwas hatte ich mich bis dato überhaupt noch nicht beschäftig... Aber interessant fand ich es auf alle Fälle. Vor allem weil ich zu der Zeit selber viel Hiphop aufgelegt hab. Also hab ich zugesagt, die Mädels - aus denen mittlerweile erfolgreiche Frauen und/oder Mütter geworden sind- kennen gelernt, mir ein Programm zum schneiden besorgt, und dann ging es los.
Das war mal wieder eine richtig tolle Herausforderung in 3 Minuten ca. 6 Lieder unterzubringen. Das schwierigste war, dass ich die Übergänge die ich als DJ genommen hätte nicht verwenden konnte. Es gab ja eine Choreo, und zu der musste die Musik angepasst werden - das gab einige heiße Diskussionen, und in paar Kompromisse.
Diese erste Meisterschaft, bei der ich selber dann auch mitgefahren bin, war ein legendärer Roadtrip - mit spontaner Übung der Choreo auf einem Autobahnparkplatz mit erstaunten Busfahrgästen als Publikum, einer miesen Bewertung durch die Punktrichter, und ein netter kleiner Pizzastop auf der Heimfahrt.
Aus den Mädels von damals sind übrigens die überaus erfolgreichen Riddim Cubes hervorgegangen.
Zwei der "Mädels" haben jetzt ihre eigene Tanzschulen - Eine davon kennt ihr von vielen meiner Posts  Heartbeat by Gabi  und Nina mir Ihrem Tanzhaus Wittenberg
In den Links am Ende dieses Blogs kommt ihr direkt auf die Homepage. 
Als Gabi Ihre Tanzschule in Traunreut eröffnete war ich natürlich von Anfang an mit dabei. Hier hatte ich ja die Gelegenheit selbst auf den Partys aufzulegen und richtig viel dazu zu lernen, in Sachen Tanzen und tanzbare Musik. 
Mit den Riddim Cubes gab es viele nationale und internationale Titel zu feiern, und dann gab es noch ein Wahnsinnsprojekt das viel Zeit, Energie und Nerven gekostet hat - aber ein unglaublicher Erfolg für uns alle wurde. 
Dazu das nächste mal mehr  

Der erfüllte Traum

Einmal auf der großen Bühne stehen, mit tosendem Applaus einen grandiosen Abend zu Ende gebracht zu haben. Zugabe Rufe, standing Ovations und eine Zusatzshow

 

>> Oans werdn << 

die HipHop meets Classic Erfolgsshow 

Ende 2015 wurde Gabi auf ein Musikprojekt im Rahmen der Trostberger Veranstaltung "ZwoaDogLang - Wahnsinssklang" angesprochen. Hiphop meets Classic sollte es laut dem Veranstalter werden. Und ob sie nicht Lust hätte hier mit einigen anderen Gruppen mitzuwirken. Beim gemeinsamen Brainstorming mit 2 Waldkraiburgen Projekten und der Musikschule Trostberg kamen wir schnell auf einige Themen die "vertanzt" werden sollten. Dann kam es zur Namenssuche für das Ganze, um es auch intersannt wirken zu lassen.
Ich hab mir die Themen noch einmal angesehen, und kam drauf dass alle entweder ein Ziel hatten, oder ein Ergebnis. 
Das Ziel - mit dem oder den anderen eine Einheit zu werden, Als Paar, Familie, Kollegen...
Oder eben zum Schluss wieder alleine zu sein, eine Einzelperson.
Angestiftet vom Eventnamen in Bayrisch habe ich das ganze dann auch als international lokal als "OANS WERDN" vorgeschlagen. 
Nach kurzem zögern wurde dem auch zugestimmt - mir dem Showzusatz HipHop meets Classic.
Wir überlegten uns einen Ablauf und stellten fest dass die Show wohl nur mit Zwischenmoderation möglich ist. Diese übernahm ich dann, und beschloss diese auf bayrisch zu machen.
Besonders interessant am Trostberger Projekt war die Einbindung der Musikschüler von Trostberg. Alles war rundherum gelungen und es gab tolle Rückmeldungen, die Leute waren echt überrascht wie unterhaltsam das Ganze war und hätten nie diese Qualität der Show erwartet. 
Hierzu muss man sagen, dass das wirklich eine sensationelle Leistung war, in so wenigen Monaten mit anderen Gruppen zusammen eine Bühnenshow auf die Füße zu stellen. 
Das was wir am häufigsten hörten war, wann macht ihr das nochmal ?

Und natürlich machten wir es noch Einmal 

Im Jahr darauf bekamen wir die Möglichkeit das Programm im Rahmen der Kulturtage im Kloster Seeon noch einmal aufzuführen. Wir fragten die anderen Gruppen an, aber diese konnten aus verschieden Gründen nicht teilnehmen.
Sollten wir das Ganze vielleicht dann doch nicht machen ?
Das kam für uns gar nicht in Frage !
Nur.... dann brauchen wir noch was. Das Programm würde sonst nicht ausreichend sein.
90 Minuten sollte so eine Show schon dauern.
Mit dem Rückenwind zu wissen, dass die Art der Show beim Publikum gut ankommt, haben wir uns also hingesetzt und noch ein paar Themen aus dem Ärmel geschüttelt.
Gabi hat Gruppen gebildet und diese haben ihre "Theaterstücke" selbst ausgearbeitet. Mir blieb nur noch die Musik dafür zu schneiden und die Texte davor oder danach zu schreiben und schon war das Programm fertig.
Jaaaaa, wenn das so einfach wäre, Keine Ahnung wie viele 100 Stunden jeder einzelne von uns noch in das Projekt gesteckt hat, aber der Erfolg gab uns recht. Wieder ausverkauft, begeistertes Publikum in Seeon und die Frage warum wir das nicht auf einer richtigen großen Bühne aufgeführt haben.
Die große Bühne haben wir dann gefunden - in Bergen.
Und das war dann noch eine weitere Herausforderung. Zum einen war keiner mehr dahinter, der das finanzielle abgesichert hätte - also mussten wir Sponsoren finden.
Trotzdem war da noch ein Restrisiko und so habe ich dann neben Musikschnitt, Moderation des Abends auch noch schnell das Licht für die Show aufgebaut und programmiert.
Dieser 23 Juli war mit der schönste Tag in meinem Leben.
Ich hatte fast das Gefühl, dass mit dem ersten Nebelstoß, mit dem Einsetzen des ersten Tons das Publikum elektrisiert war.
Alles wurde vom Publikum aufgesaugt, jede Emotion die wir vermitteln wollten kam an.
Und es ist was wunderbares passiert - wird sind alle  "oans" gwordn
Eine Wahnsinnsleistung von allen Akteuren. 
DANKE an dieser Stelle noch einmal an alle die aktiv mitgewirkt haben.
Ach ja - der Saal war nicht voll, er war proppenvoll ! Also gab es nur eine logische Konsequenz. Zusatzshow !
Und diese war dann noch einmal ausverkauft.
 
Warum es keine weiteren Shows mehr gab ?
Zum einen ist es fast unmöglich so viele Mitwirkende, die ja alle noch Arbeiten oder in die Schule gehen terminlich unter einen Hut zu bringen. Zum anderen soll man ja auch aufhören wenn es am schönsten ist. Und das haben wir gemacht. 
Mein spezieller Dank geht hier nochmal an Gabi, die mich davon überzeugt hat, dass das ein tolles Projekt werden kann, und mich auch unbedingt dabei haben wollte.   

Zum guten Schluss


Das Blog und somit Jubiläumsjahr ging doch tatsächlich ziemlich schnell vorbei. 
 
Nach 25 Jahren darf man schon mal einen Rückblick wagen und sich fragen, würde ich alles genau wieder so machen …?
 Hier erstmal ein klar und deutliches NEIN! 
 Aus heutiger Sicht habe ich meinen größten Fehler gleich am Anfang gemacht. Das was mir damals als unwichtig erschien, ist mir im Nachhinein oft ein bisschen im Weg gestanden. 
 Ich hätte mir gleich von Anfang an einen vernünftigen Künstlernamen geben müssen. Ich bin mir sicher, dass dann vieles leichter gewesen wär. Damals hab ich daran dummerweise überhaupt keinen Gedanken verschwendet. 
 Lag wohl auch daran, dass ich dachte Dj kann man eh nur bis 25 sein 😉
Außerdem gab es damals ja kaum  Werbung. Alle Dj´s die ich kannte haben nur ein Dj vor deren Spitznamen gesetzt. Dj Andi, Dj Helli, Dj Markus, Dj Hanse Dj Klanich…. 
Als es dann doch weiterging, hab ich es versäumt, ein paar Mal bereut – und jetzt ist es halt so 🙂
Ansonsten würde ich wohl nicht viel ändern – ich bin nicht reich geworden, aber es geht mir gut mit dem was ich habe und mache. 
Das Deejaying hat mir tolle Reisen ermöglicht, viele Konzertbesuche usw. was ich ohne das zusätzliche Einkommen so wahrscheinlich nicht hätte machen können.
 
Die meiste Zeit habe ich für mich selber eigentlich überhaupt keine Werbung gemacht. Gestartet hab ich irgendwann 2011 mit meiner Facebook Fan-Page. Davor gabs mal ein paar echt schlechte Visitenkarten von mir – das meiste lief aber eben über Mundpropaganda. 
 Eine eigene Homepage war mir erst zu aufwendig und zu teuer. Danach hab ich das Ganze verdrängt, bis Gabi sich selbständig machte und ich bei ihr mit auf die Homepage der Tanzschule durfte. Die Resonanz auf diese paar Seiten hat mich dann doch dazu bewegt eine komplett eigenständige Homepage zu erstellen. Ich denke das war eine gute Entscheidung.
Das Buchungsverhalten meiner Kunden ist im ständigen Wandel. Was Anfangs, als es noch kaum Handys gab der persönliche Kontakt war, (Der Besitzer vom U2 kam extra in den Astner Gutshof um mich zu kontaktieren) waren dann natürlich die Anrufe. Heute sind direkte Anrufe so ca. 20% der Anfragen. 
 Viel passiert tatsächlich über den Kontakt der Homepage, bzw. Facebook-Nachrichten. 
 Der neuste Trend ist, dass die Menschen sich Tipps in den sogenannten Spotted Gruppen holen.
 Hier wird dann jeder der schon mal auf irgendeiner Party Play bei einem Song gedrückt hat als Dj empfohlen. Wo es also früher relativ schwierig war an die Kontaktdaten eines 
Dj´s zu kommen, haben die, die jetzt einen DJ suchen eher das Problem von Namen überschüttet zu werden.
Der Markt an sich wird nach Nachwuchsmangel in den frühen 2000ern mittlerweile wieder überschwemmt von Deejays. Auf nahezu jeder Veranstaltung kommt mindestens einer zu mir, der ja auch Dj ist. Durch die neue Technik muss ich allerdings leider zugeben, ist es auch mittlerweile viel einfacher geworden Musik aufzulegen. 
 Traurigerweise hat Musik an sich leider keinen Wert mehr. Für wenige Euro im Monat hast Du Zugriff auf nahezu alles was je veröffentlicht wurde. Vorbei sind die Zeiten, wo man Musik bewusst gekauft hat. Man hat in einem Magazin in einem Artikel gelesen dass die und die Band an einem neuen Album arbeitet und dann hat man Monatelang auf diese neue Album hingefiebert. Ich weiß noch wie geflasht ich war, als ich zum ersten Mal das „Keep the Faith“ Album von Bon Jovi gehört habe, ein Song besser als der andere, oder das „schwarze Album“ von Metallica – Sensationell. Und klar gab es auch riesige Enttäuschungen. Die meisten Alben hab ich nur wegen einem einzigen Lied gekauft
 Ein tolles Beispiel ist da das Best of Album von Corey Heart. „Sunglases at night“ war jeden Abend in der Disco ein Highlight – und wurde auch noch diverse Male gecovert… 
 Und ich hab mich voll gefreut als ich das Best of Album im Sonderangebot bekommen hab. Ich konnte es nicht erwarten mir dieses vermeintliche Meisterwerk anzuhören. 
 In den über 25 Jahren seit ich dieses Album habe, hab ich mir es mir genau 2 Mal angehört. Als ich es kaufte, und vor ein paar Jahren nochmal weil ich dachte, vielleicht hab ich ja irgendwas Tolles überhört damals. Fazit: Nein – alleine das das Ding Best of heißen darf ist eine Frechheit 🙂
Oh  - ich schweife ab. Also Musik aus Streamingdiensten oder Youtube abzuspielen ist zwar einfach, aber nicht legal. Deshalb mache ich das auch nicht. Vor allem bei der jüngeren Bevölkerung ist das Unverständnis deshalb oft groß, wen man sagt man hat etwas nicht. Allerdings bin ich auch fest davon überzeugt, dass es besser ist nicht alles zu haben, um sich zum einen seine Individualität zu bewahren und zum anderen nicht von Musikwünschen die eigentlich gar nicht passen überhäufen zu lassen.
Es war meistens einfach toll die letzten 25 Jahre. Feiernde Leute, abschließendes Schulterklopfen, Applaus, Tränen der Dankbarkeit und glückliche Umarmungen… so viel positive Vibrations. 
 Dagegen stehen aber auch zum Teil harte Arbeit und Entbehrungen.
 Freundschaften leiden definitiv unter dieser, hauptsächlich am Wochenende stattfindenden Arbeit. Viele Freundschaften sind darüber eingeschlafen.
Auch die Freizeitgestaltung mit Baden gehen im Sommer oder Skifahren im Winter war eher schwierig. 
 Gott sei Dank hab ich eine Frau gefunden die das Ganze schon so lange mitmacht 🙂
Das Projekt „oans werdn“ hätte mich fast in den Burnout getrieben -  hier war einfach so viel zu organisieren. 
 Musik schneiden, Licht programmieren, Reden schreiben, ständiges Treffen und Proben – Änderungen einarbeiten, usw... 
 Zudem hatte ich zu der Zeit echt Stress in der Firma und zwischendurch haben ja auch noch einige Hochzeiten und andere  Veranstaltungen stattgefunden, die lange schon gebucht waren und die auch eine intensive Vorbereitung benötigten. 
So schön es auch war Teil dieses Projekts zu sein, auf das ich unglaublich Stolz bin, hat es eine Seite in mir hervorgebracht, die ich in der Form bisher bei mir noch nicht kannte. 
 Eine Mischung aus übertriebenen Ehrgeiz und dem Gefühl in gewissen Situationen einfach zu allein gelassen worden zu sein, hat mich unverhältnismäßig überreagieren lassen.
 Diesen „Frust“ hab ich an  Einzelpersonen und auch an der kompletten Gruppe ausgelassen. Dies ist mir immer noch peinlich und ich kann mich nur noch einmal dafür entschuldigen. 
Das jetzt hier hinzuschreiben war nicht leicht, aber auch das gehört zu den letzten 25 Jahren dazu. 
 Auch wenn mich das Projekt viele Nerven, schlaflose Nächte und auch in der Gruppe extrem viele Sympathien gekostet hat, hatte auch diese Erfahrung neben den Erfolgen der Show einen positiven Nebeneffekt. Es hat mir gezeigt dass ich diese Arbeit, die mich zusätzlich gestresst hat in dieser Art nicht weiter ausführen wollte. Mittlerweile habe ich das Unternehmen gewechselt und bin in meiner Arbeit viel freier und auch glücklicher.  
 
Wie geht’s weiter?
 Also erstmal kann ich sagen, es geht weiter, für 2020 und sogar schon für 2021 habe ich Bookings. 
 Clubbetreiber sind nach wie vor an mir interessiert, was mich besonders freut. Und auch die Therme Erding hat schon wieder einen Termin für mich im Kalender stehen. Ich freue mich auf jeden einzelnen Tag und Abend mit euch,  und  wenn ihr mich  weiter verfolgt, meine Posts liked und  kommentiert und natürlich, falls jemand einen Dj sucht, meinen Namen nennt 😉
 
Noch mal zurück zum Anfang – würde ich alles genau so machen…..
 Eigentlich  schon - ich hab das was ich wollte auch als DJ Michi geschafft 🙂
Ich habe meinen Weg gefunden, und ich liebe diesen Weg. Das Ziel ist noch nicht in Sicht, aber warum auch ankommen wollen, wenn der Weg doch so wunderschön ist. Ich wünsche mir, dass ich mir das Ziel rechtzeitig selber setzen kann und es dann irgendwann in der Ferne entdecke um dann genussvoll diese letzte Strecke voller Emotionen bewusst begehen zu können.


Danke fürs Lesen 

Michi